Unser Jahresbericht

Jahresbericht 2023: Alles über unser europäisches Engagement

© GABRIEL DESIGN

Vorwort des Präsidenten

Was die Beziehungen zwischen der Schweiz und der Europäischen Union betrifft, war das Jahr 2023 das Jahr des Neustarts – wenn auch eines sanften Neustarts. Der Bundesrat kommunizierte während der gesamten zwölf Monate auf ermutigende Weise und zeigte seinen Wunsch, mit der Europäischen Union voranzukommen. Die Ampeln standen also auf Grün für eine Wiederaufnahme der Verhandlungen. So konnten wir uns nur freuen, als er im Dezember seine Bereitschaft kommunizierte, Anfang 2024 ein neues Verhandlungs-mandat zu verabschieden.

Das Engagement der Europäischen Bewegung Schweiz für eine Wiederaufnahme der Verhandlungen hat sich also ausgezahlt. Wir haben immer wieder auf die Bedeutung guter und solider Beziehungen zur Europäischen Union hingewiesen. Ob durch Online-Kampagnen, Konferenzen und Veranstaltungen oder Aktionen im Parlament – wir haben Menschen zusammengebracht und mobilisiert, und zwar auf positive und konstruktive Weise.

Das ist die Stärke unserer Organisation: Sie hat sowohl einen klaren Kurs – die volle Beteiligung der Schweiz am europäischen Projekt für Frieden, Wohlstand und Solidarität – als auch eine pragmatische Haltung, die jeden Schritt in die von uns gewünschte Richtung unterstützt. Doch diese Stärke kann auch unsere Schwäche sein. Unsere beständige und klare Haltung schüchtert in einem Land ein, in dem die Debatte über Europa weitgehend von Desinformation, Illusionen unbegründeten Ängsten und Mythen geprägt ist. Wir müssen uns dessen bewusst sein, aber dennoch um jeden Preis weiter voranschreiten, geleitet von unserem «europäischen Kompass». Die Herausforderungen sind viel zu gross, um nicht handeln zu wollen!

Denken wir nur an den Krieg in der Ukraine, den Klimawandel, die Inflation und den Zustand unserer Wirtschaft, die neuen Technologien und ihre Auswirkungen auf unsere Industrie, den Zustand der Demokratie, die Migrationsströme und die Aufnahme von Menschen in Not. Diese Herausforderungen lassen sich nur auf europäischer Ebene beantworten.

Unsere Realität ist europäisch. Und unser Engagement als Europäische Bewegung ist daher notwendiger denn je. Ich danke Ihnen für Ihre Unterstützung und freue mich darauf, mein europäisches Engagement an Ihrer Seite fortzusetzen.

Eric Nussbaumer
Präsident

Rückblick des Sekretariats

Jahresbeginn: Bürowechsel und neue Webseite

Das Jahr 2023 begann mit einem Paukenschlag. Zum einen konkretisierte sich ein Bürowechsel. Nach über zehn Jahren im Berner Breitenrainquartier konnten wir ab Mai näher ans Stadtzentrum rücken und das neue (und sehr schöne!) Büro am Falkenplatz 11 im Länggassquartier beziehen, das unsere Organisation so gut kennt. Der Umzug brachte es mit sich, dass wir unser Archiv sortieren mussten, um einen Transfer ins Bundesarchiv vorzubereiten. Dabei sind wir auf einige Schätze gestossen, mussten aber auch feststellen, wie sehr die Schweiz dazu neigt, sich im Kreis zu drehen, wenn es um ihre Zukunft in Europa geht. Bonus: Unsere neuen Räumlichkeiten bieten dank des 100 m2 grossen Eventraums, den wir auch vermieten, die Möglichkeit für die Organisation von Meetings und Veranstaltungen. Der Jahresbeginn war zudem weitgehend mit der kompletten Neugestaltung unserer Website ausgefüllt. Es war an der Zeit, sie auf den neuesten Stand zu bringen. Mit dem Ergebnis sind wir sehr zufrieden – sogar unsere deutschen und österreichischen Kolleginnen und Kollegen haben uns ein Kränzchen gewunden!

«Zukunft wählen» – für eine starke Europa-Koalition im Parlament

In diesen zwölf Monaten haben wir uns ansonsten aktiv für eine schnelle Wiederaufnahme der Verhandlungen mit der Europäischen Union eingesetzt. Im Wissen um die Bedeutung einer breiten Koalition, die linke und rechte Kräfte vereint, haben wir im Parlament mobilisiert und die Wahlkampagne «Zukunft wählen» lanciert. Unser Ziel war es, die «Europa-Koalition» in National- und Ständerat zu stärken und neue Kontakte in allen politischen Parteien zu knüpfen, die gute Beziehungen zur EU befürworten. Unsere Bemühungen haben sich ausgezahlt: 65 Kandidierende wurden gewählt, die sich an der Kampagne beteiligt haben. Damit wurden unsere Erwartungen übertroffen!

Europa-Initiative

In diesem Sinne nahmen wir auch die Gespräche mit den Partnern der Europa-Initiative wieder auf, um ein breites europäisches Bündnis innerhalb der Zivilgesellschaft möglich zu machen. Dies führte dazu, dass die Europäische Bewegung im September entschieden hat, die Europa-Initiative zu unterstützen. Die Lancierung der Initiative wurde schliesslich auf 2024 verschoben.

Der europäische Motor kommt wieder in Gang

Am Ende des Jahres, nachdem die Wahlen vorüber waren, entspannte sich die Atmosphäre. Der Bundesrat gab seine Absicht bekannt, die Verhandlungen mit der Europäischen Union wieder aufzunehmen. Das gibt uns ein wenig Hoffnung (und erinnert uns daran, dass wir noch viel zu tun haben, weil der Weg zu einem oder mehreren neuen Abkommen noch lang ist).

Organe und Personalwechsel

Vorstand

Die Aufgabe des Vorstands ist die Führung der Europäischen Bewegung Schweiz. Dabei stehen Fragen zur Ausrichtung und Organisation sowie der Kommunikation im Vordergrund. Der Vorstand tagt in der Regel während den Sessionen der eidgenössischen Räte und hält pro Jahr eine Retraite ab. 2023 hat sich der Vorstand zu drei ordentlichen Sitzungen und einer halbtägigen Retraite in Bern getroffen.

Im Jahr 2023 waren folgende Personen Mitglieder des Vorstands: Eric Nussbaumer (Präsident), Sibel Arslan, Dominik Elser, Roland Fischer, Vincent Maitre, Claude Nicati und Chantal Tauxe (Vizepräsidium), Klaus Kirchmayr (Kassier), sowie Matthias Bertschinger, Sarah Fuchs, Barbara Geiser, Olivier Marcoz, Laura Sadis, Patrick Schmied und Sebastiano Traina. Die young european swiss I yes war durch das Präsidium, Renaud Debroeyer (bis Oktober) und Alana Rainone, sowie die Generalsekretärin, Marcela Gisler, im Vorstand vertreten.

Politische Kommission

Zweck der Politischen Kommission ist es, qualitativ hochwertige Informationen und Analysen zur Europapolitik sowohl für den Vorstand und dessen strategische Arbeit als auch für das Sekretariat und dessen operative Arbeit zu erarbeiten. 2023 hat sich die Politische Kommission zu zwei Sitzung – eine davon halbtägig – in Bern getroffen. Die Kommission hat im Oktober ein Europa-Argumentarium veröffentlicht, das die Perspektiven für die Beziehungen zwischen der Schweiz und der Europäischen Union aufzeigt und gleichzeitig einige Mythen über Europa dekonstruiert.

Im Jahr 2023 waren folgende Personen Mitglieder der Politischen Kommission: François Cherix (Präsident), Mario Carera, Ralph Friedländer, Gret Haller (bis Februar), Martin Naef, François Nordmann, Jean-Claude Richard (bis Februar), Nenad Stojanović, Hanspeter Tschäni und Maurice Wagner.

Kontrollstelle

Die Kontrollstelle ist das Überwachungs- und Schlichtungsorgan der Europäischen Bewegung. Sie überprüft die Buchhaltung, die Bilanz und die Erfolgsrechnung, und erstattet der Generalversammlung darüber Bericht.

Mitglieder der Kontrollstelle waren im Jahr 2023 Corina Gall, Samuel Huber, Marc Sinner und Bruno Schenk.

Sekretariat

Das Sekretariat kümmert sich um die operativen Aktivitäten der Europäischen Bewegung.

Im Jahr 2023 bestand es aus dem Generalsekretär Raphaël Bez, seiner Stellvertreterin Janina Aeberhard, die Generalsekretärin der young european swiss | yes (und Mitarbeiterin der Sektion Bern) Marcela Gisler und die Buchhalterin Esther Hulliger. Dazu kamen wechselnde Praktikanten und Praktikantinnen: Alexis Vrettos (bis Februar), Joshua Saurugger (März bis August), Moyra Strub (ab Oktober), Lea Schmidt-Pollitz (ab November); und einem Hochschulpraktikanten: Maximilian Rau (bis März) und Florian Krempke (ab Mitte März). Maximilian Rau arbeitete von April bis August während des Mutterschaftsurlaubs von Janina Aeberhard weiter im Sekretariat mit. Marcela Gisler erhöhte ihr Arbeitspensum, um an der Vorbereitung der Wahlkampagne mitzuarbeiten (Februar bis November).

Das Sekretariat wurde ausserdem von Sibylle Grosjean, Fundraising-Expertin, sowie von Toni Koller und Pierre Alain Seiler (bis Juni) als Lektoren unterstützt.

Erfolgsrechnung und Bilanz

Die Details der Konten finden Sie hier oder direkt im Jahresbericht 2023 (siehe unten). Der Bericht der Kontrollstelle finden Sie hier.

Nationale Solidaritätskundgebung mit die Ukraine
Umzug
Aktion auf dem Bundesplatz
Bundeshausbesuch
Verleihung Europapreis 2023
Ausserordentliche Generalversammlung
Anlass der Sektion Neuenburg
Anlass der Sektion Genf
Anlass der Sektion Ostschweiz
Anlass der Sektion Waadt
Anlass der Sektion Basel
Anlass der Sektion Bern
Strassburg-Reise
Europatagung 2023

Veranstaltungen

Sessionsbesuche im Bundeshaus

Auch dieses Jahr fanden wiederum vier Sessionsbesuche im Bundeshaus statt. Neben einem einstündigen Besuch auf der Nationalratstribüne und einer Führung durch die Kuppelhalle, gab es die Gelegenheit, einem Nationalrat oder einer Nationalrätin die drängendsten Fragen zu stellen. Das jeweils anschliessende Apéro bot Raum und Zeit für einen angeregten Austausch. Die Besuche stehen sowohl Mitgliedern als auch Nichtmitgliedern offen.

Generalversammlung und Europäischer Nachmittag

Die ordentliche Generalversammlung wurde am Samstag, 13. Mai, im Hotel Ador in Bern organisiert. Im Anschluss fand der Europäische Nachmittag statt, bei dem neben zwei Paneldiskussionen mit verschiedenen Persönlichkeiten die Wahlkampagne «Zukunft wählen» lanciert und der Europapreis verliehen wurde.

Ausserordentliche Generalversammlung

Als Folge der Diskussionen an der ordentlichen Generalversammlung fand am Samstag, 9. September eine ausserordentliche Generalversammlung im Hotel Kreuz in Bern statt, bei der die Unterstützung der Europa-Initiative beschlossen wurde.

Brüsselreise

Vom 18. bis 22. September fand eine weitere Ausgabe der beliebten Brüsselreise mit insgesamt 14 Teilnehmer:innen statt. Auf dem Programm stand u.a. ein Empfang bei der Schweizer Vertretung und bei der Ständigen Vertretung Belgiens bei der EU, eine Besichtigung des Parlaments inkl. Austausch mit der EU-Abgeordneten Gwendoline Delbos-Corfield und der Generalsekretärin der Grünen Fraktion, ein Austausch mit dem Generalsekretär der Europäischen Freihandelsassoziation (EFTA), Besuche bei der Europäischen Gewerkschafts-konferenz, bei BusinessEurope sowie im Haus der Europäischen Geschichte. Auch Besuche bei der Europäischen Kommission und dem EU-Rat durften nicht fehlen. Daneben kam auch das kulinarische Angebot nicht zu kurz: Im Maison Antoine gab es beispielsweise eine Portion klassischer belgischer Pommes.

Strassburgreise

Zum zweiten Mal fand vom 15. bis 17. November eine Gruppenreise nach Strassburg mit 20 Teilnehmer:innen statt. Neben der Besichtigung der klassischen, in Strassburg ansässigen europäischen Institutionen wie EU-Parlament, Europarat und Europäischer Gerichtshof für Menschenrechte, fand ein Austausch mit der Schweizer Vertretung beim Europarat und eine Besichtigung von ARTE statt. Beim Besuch des Mémorial Alsace Moselle gab es einen beeindruckenden Einblick in die Geschichte der Elsässer und Mosellaner, vom deutsch-französischen Krieg 1870 bis heute. Und natürlich gab es Flammkuchen, Spätzle und andere elsässische Spezialitäten.

Europatour

Im Herbst fand die traditionelle «Europatour» durch die Schweiz statt, die 2023 im Zeichen der Wahlkampagne «Zukunft wählen» stand. Auf neun verschiedenen Etappen durch die Schweiz – Basel, Bern, Chur, Genf, Lausanne, Neuenburg, Luzern, Lugano und Zürich – wurden Kandidierende der eidgenössischen Wahlen auf Podien eingeladen, auf denen über Europa und die Beziehungen Schweiz-EU diskutiert wurde. Die Veranstaltungen wurden von den Sektionen (mit-)organisiert.

Europatagung

Am Freitag, 1. Dezember fand die dritte Europatagung in Bern statt, erstmals an einem Freitag und halbtags. Es wurde nach einem Grusswort des Europaabgeordneten Lukas Mandl aus der Sicht der Politik, der Wirtschaft und der Jugend auf drei Panels über den Aufruf «Jetzt Verhandeln» diskutiert. An den Panels nahmen u.a. folgende Personen teil: Magdalena Erni (Junge Grüne Schweiz), David Roth (SP/LU), Lea Meister (Movetia), Gazmendi Noli (VSS), Monika Rühl (economiesuisse), Julian Brunner (Novartis), Noé Blancpain (Swissmem) und Dominique Martin (Verband Schweizerische Elektrizitätsunternehmen). Auch die diesjährige Europatagung war ein Erfolg. Das Publikum im Eventraum der Europäischen Bewegung in Bern umfasste rund 80 Personen, darunter Botschafter:innen verschiedener europäischer Länder, Mitglieder und Partner, Teilnehmer:innen der Kampagne «Zukunft wählen», Vertreter:innen aus der Verwaltung und der Politik sowie Studierende.

Kommunikation

Medienpräsenz

Im Jahr 2023 wurden 11 Pressemitteilungen veröffentlicht. Die Europäische Bewegung trat vor allem mit der Wahlkampagne «Zukunft wählen» und im Kontext der Europa-Initiative in den Medien auf.

Newsletter und «That’s Europe»

Die beiden elektronischen Formate wurden weitergeführt. Während der Newsletter mit dem Edito Einblicke in die Organisation sowie die Aktivitäten und Kampagnen gibt, werden im «That’s Europe» unterschiedliche Themen wie etwa das europäische Satellitenprogramm IRIS2, der europäische Katastrophenschutz oder der LUX-Publikumspreis zur Förderung der kulturellen Vielfalt aufgegriffen. Insgesamt 11 Newsletter und 9 «That’s Europe» sind erschienen.

Magazin «europa.ch» und der EU-Ratskalender

Auch das Magazin «europa.ch» ist im Juni und im November neu erschienen. Die erste Ausgabe widmete sich einerseits dem 30-jährigen Jubiläum des Europäischen Binnenmarkts und andererseits den eidgenössischen Wahlen vom Oktober. Die zweite Ausgabe fokussierte auf den Europarat und den 60. Jahrestag der Schweizer Teilnahme an dieser Institution, u.a. mit einem Interview mit Marija Pejčinović Burić, Generalsekretärin des Europarats. Der EU-Ratskalender wurde für die schwedische (Januar-Juni) und für die spanische Präsidentschaft (Juli-Dezember) erstellt.

Website und Social Media

Anfang 2023 konnte die Europäische Bewegung ihren neuen Webauftritt präsentieren. Die neue Website ist zeitgemäss, übersichtlicher, bietet viele thematische Beiträge und gibt mit vielen Fotos einen Einblick in die Bewegung. Die Präsenz in den Sozialen Medien (@europCH) konnte weiter verstärkt und ausgebaut werden, insbesondere durch die Wahlkampagne «Zukunft wählen» und mit neuen Instagram-Reels.

Europa-Argumentarium

Die Politische Kommission hat ein Europa-Argumentarium veröffentlicht, das die Perspektiven für die Beziehungen zwischen der Schweiz und der Europäischen Union aufzeigt und gleichzeitig einige Mythen über Europa dekonstruiert. Es liefert Argumente, weshalb gute Beziehungen zu EU so wichtig sind und ist deswegen ein wertvolles Werkzeug, für alle, die sich für eine stärkere Integration der Schweiz in Europa einsetzen.

Kampagnen und Advocacy

Solidaritätkampagne

Auch 2023 tobte der Krieg in der Ukraine weiter. Die Europäische Bewegung hat deshalb auch die 2022 lancierte Solidaritätskampagne «Together for Europe» aufrechterhalten. Sie hat zusammen mit anderen Organisationen und tausenden von Menschen am Samstag, 4. März ihre Solidarität mit der Ukraine an der Solidaritätskundgebung in Bern gezeigt. Die Sticker «Together for Europe» konnten weiterhin auf der Website bestellt werden.

Aktion «Jetzt verhandeln»

Während der Frühjahrssession wurde auf dem Bundesplatz eine Fotoaktion organisiert und über Social Media verbreitet, um den Bundesrat aufzufordern, die Verhandlungen mit der Europäischen Union rasch wieder aufzunehmen. Mehrere Parlamentsmitglieder von links bis rechts nahmen daran teil.

Europapreis

Im Jahr 2023 wurde der traditionelle Europapreis, der alle zwei Jahre von der Europäischen Bewegung an eine Persönlichkeit vergeben wird, deren Aktivitäten und Positionen dazu beigetragen haben, die europäische Idee in der Schweiz zu fördern und die Debatte über den Platz und die Rolle der Schweiz in Europa zu bereichern, zum ersten Mal an fünf Personen aus vier Kategorien verliehen:

  • Politik: Christa Markwalder, Nationalrätin FDP/BE und ehem. Präsidentin der Nebs;
  • Wirtschaft & Gesellschaft: Luciana Vaccaro, Rektorin der Fachhochschule Westschweiz HES-SO und Präsidentin von swissuniversities;
  • Newcomer: Marc Rüdisüli, Präsident der Jungen Mitte Schweiz;
  • Information & Medien: Oliver Washington und Curdin Vincenz, SRF-Journalisten, Autoren des Podcasts «Single in Europa».

Vernehmlassungsantwort zum «Horizon-Fonds-Gesetz»

Die Europäische Bewegung nahm an der Vernehmlassung zum Gesetzesentwurf über einen «Horizon-Fonds» teil und forderte eine vollständige Assoziierung der Schweiz an die EU-Programme «Horizon Europe» und «Erasmus+».

Wahlkampagne «Zukunft wählen»

Am 22. Oktober hat die Schweiz ein neues Parlament gewählt. Die Wahlen boten die Chance, die Weichen für eine starke und breite «Europa-Koalition» im Parlament zu stellen. Für die Europäische Bewegung war deshalb schnell klar, dass ein überparteiliches Engagement im Rahmen der eidgenössischen Wahlen notwendig ist, um für die nächste Legislaturperiode die Europa-Koalition im Parlament zu stärken. Über 430 Kandidierende von den Grünen und der SP bis zur FDP, über alle Sprachregionen und Altersgruppen hinweg, haben sich an der Kampagne beteiligt, eine Deklaration unterzeichnet und im Wahlkampf Haltung für mehr Europa gezeigt. Zudem wurde zum ersten Mal ein Vergleich der Positionen der politischen Parteien zu verschiedenen Dimensionen der Europapolitik erstellt und veröffentlicht. Mit 65 von «unseren» (wieder)gewählten Kandidierenden wurde das Ziel der Kampagne erreicht.

Ausserdem wurden nach den Wahlen die Antworten aller gewählten Kandidierenden auf die Smartvote-Frage zu den Beziehungen Schweiz-EU analysiert. Dies vervollständigte das Bild der neuen «Europa-Koalition» im Parlament.

Netzwerk Europapolitik

Zu allen über 430 Teilnehmenden konnte im Anschluss an die Wahlkampagne ein ausgezeichneter Kontakt in Form eines neuen «Netzwerk Europapolitik» hergestellt werden. Die Absicht ist, dieses Netz von Multiplikatoren in den Parteien und auf allen politischen Ebenen mit Blick auf die nächsten politischen Meilensteine am Leben zu erhalten.

Europa-Initiative

Im Anschluss an die ordentliche Generalversammlung der Europäischen Bewegung wurden weitere Gespräche mit den Partnern der Europa-Initiative geführt. Das Ziel: den Initiativtext zu vereinfachen und den Schwerpunkt auf eine stärkere europäische Integration der Schweiz zu legen, was der Europäischen Bewegung erlaubt, der «Europa-Allianz» beitreten zu können. Das Ergebnis wurde an der ausserordentlichen Generalversammlung im September vorgestellt und einstimmig unterstützt, sofern der Initiativtext in diesem Sinne eingereicht wird. Die zweite Hälfte des Jahres war von verschiedenen organisatorischen Schritten geprägt, um die Zusammenarbeit innerhalb der «Europa-Allianz» auf die Beine zu stellen.

Parlamentarische Gruppe «Schweiz-EU»

Die Europäische Bewegung führt das Sekretariat der parlamentarischen Gruppe «Schweiz-EU». Diese wurde 2023 von Nationalrat Fabian Molina (SP/ZH), Nationalrätin Doris Fiala (FDP/ZH) und Ständerätin Lisa Mazzone (Grüne/GE) präsidiert. Im Jahr 2023 fanden keine Treffen statt. Nach dem Rücktritt von Doris Fiala und der Nichtwiederwahl von Lisa Mazzone wurde das Präsidium mit Marie-France Roth Pasquier (Mitte/FR) und Fabian Molina neu besetzt.

Sektionen

Die Sektionen Basel, Bern, Genf, Neuenburg, Ostschweiz, Tessin, Waadt sowie Zürich sind das Rückgrat der Europäischen Bewegung. Die Sektionen sind vollwertige Vereine und organisieren in ihrem jeweiligen Sektionsgebiet eigene Veranstaltungen und Events, und werden von eigenen Vorständen und Präsidien getragen. Für die Europäische Bewegung sind diese regionalen Vertretungen von grosser Wichtigkeit, weil sie den direkten Kontakt zu den Mitgliedern pflegen.

2023 waren folgende Personen im Präsidium den Sektionen: Anne Carron-Cescato und ab Dezember Nicolas Walder (Genf), Axel Marion und ab Juni Joshua Saurugger (Waadt), Louise Gauthier (Neuenburg), Sarah Wyss (Basel), Alec von Graffenried (Bern), Giò Rezzonico (Tessin), Fabian Molina (Zürich) sowie Miroslav Janjic (Ostschweiz).

Das Sekretariat unterstützt die Sektionen auf vielfältige Weise und bewirbt beispielsweise die Veranstaltungen über Versände, die Website und die offiziellen Social-Media-Kanäle. Es fördert auch den Informationsaustausch. Im Jahr 2023 fanden im März, Juni und Dezember insgesamt drei Koordinationssitzungen statt, um sich über Best Practices auszutauschen und gemeinsame Projekte auf den Weg zu bringen.

young european swiss | yes

Das Jahr 2023 war für die young european swiss | yes wiederum sehr spannend und geprägt von vielen aufregenden Highlights, die ganz im Zeichen der Förderung des Bewusstseins für Europolitik unter Jugendlichen und jungen Erwachsenen standen. Die yes durfte ihre Projekt «Europe@school» in einer Berufsschule in Dietikon durchführen, wo sie Schüler:innen die Geschichte der Europäischen Union aufzeigen und deren Institutionen näherbringen konnten. Am 21. April besuchten einige Vorstandsmitglieder während der Oberrheinkonferenz die Räume des Euro-Instituts. Im gleichen Monat organisierte die yes die jährlich stattfindende Eurovision Watch Party. Auch 2023 besuchte die yes wieder zweimal das Bundeshaus während den Sessionen und erlebte dort hautnah die politischen Gesetzgebungsprozesse der Demokratie.

«Challenge Europe»

Das grosse Highlight des Jahres 2023 war definitiv das «Challenge Europe», das die yes gleich in drei Städte führte, nämlich Strassburg, Brüssel und Luxemburg. 23 junge, europapolitisch interessierte Erwachsene reisten im September in die drei Europametropolen und erlebten eine in jeder Hinsicht bereichernde Woche. Die Teilnehmenden konnten ihr Wissen ausserdem in verschiedenen Workshops vertiefen. Die intensive, aber hochspannende Woche konnte die Vielfalt der europäischen Politik aufzeigen und gab den Teilnehmenden einzigartige Einblicke in die verschiedenen Institutionen. Zudem konnten sich die Teilnehmenden untereinander vernetzen, sodass neue Freundschaften entstanden sind.

Weitere Aktivitäten

Es wurden noch einige weitere Aktivitäten organisiert. Ein erfolgreiches Projekt war zum Beispiel ein Workshop, den die yes gemeinsam mit OceanCare durchführte. Ziel war es das Wissen über die Ozeane, das Klima und die entsprechenden Gefahren zu vertiefen und zu verstehen, wie die EU-Massnahmen in diesem Bereich den Alltag der Menschen in Europa prägen. Des Weiteren wurde Ende des Jahres eine EU-Parlamentssimulation in Lausanne für europapolitisch interessierte Jugendliche und junge Erwachsene veranstaltet. Darin wurde versucht, die Vielseitigkeit und politische Pluralität der EU-Legislative anhand von einer Simulation aufzuzeigen und den Teilnehmenden Einblicke in die praktischen Arbeitsprozesse von EU-Parlamentarier:innen zu geben. Abgerundet wurde das Jahr mit einer halbtägigen Vorstandsretraite in Basel.

Netzwerk

International

Die Schweiz ist durch ihre Lage im Herzen Europas eng mit ihren Nachbarländern verflochten. Das Gleiche gilt auch für die Europäische Bewegung als Schweizer Sektion der Europäischen Bewegung International (EMI) sowie der Union der Europäischen Föderalisten (UEF).

Raphaël Bez vertrat die Europäische Bewegung im UEF-Vorstand (zehn Sitzungen online und/oder in Brüssel). Im Februar nahmen Mitglieder der Europäischen Bewegung online am UEF-Federal Committee Meeting teil. Raphaël Bez und Janina Aeberhard vertraten die Europäische Bewegung zudem im November beim UEF-Kongress in Brüssel. Dort wurde Raphaël Bez für eine weitere zweijährige Amtszeit im UEF-Vorstand wieder-gewählt. Zudem nahm Raphaël Bez am Treffen des EMI-Member’s Council im Juni in Brüssel teil.

Darüber hinaus konnten die Kontakte mit der Europäischen Bewegung Frankreich durch die Gruppen-reise nach Strassburg ausgebaut werden.

National

Die Europäische Bewegung pflegt ein breites Netzwerk auf nationaler Ebene. Sie ist unter anderem Teil der Plattform-Schweiz-Europa (P-S-E). Die P-S-E ist ein Koordinationsplattform für die proeuropäischen Kräfte der Zivilgesellschaft. Als Vertreter der Europäischen Bewegung fungierte Raphaël Bez als Vizepräsident und Kassier. Das Sekretariat der P-S-E wird durch ein Mandat bei der Europäischen Bewegung sichergestellt. 2023 hat sich den Vorstand der P-S-E viermal getroffen. Eine Generalversammlung fand im März statt.

Darüber hinaus erlaubt das Engagement im Rahmen der Kampagne «stark+vernetzt» von economiesuisse wichtige Kontakte zu pflegen und insbesondere im Bereich von wirtschaftlichen Partnern auszubauen. Raphaël Bez und Janina Aeberhard vertraten die Europäische Bewegung am nationalen Koordinations-treffen im September in Bern, bei den regelmässigen Treffen der operativen Arbeitsgruppe und bei den Koordinationssitzungen für die Romandie.

Seit März 2019 ist Raphaël Bez Mitglied des Rates der Fondation Jean Monnet pour l’Europe.

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